Beiträge zu "Pfaffenhofener Kurier"

Vor 15 Jahren wurde die Tafel Pfaffenhofen gegründet

Seit 15 Jahren versorgt die Tafel Pfaffenhofen im südlichen Landkreis Bedürftige mit kostenlosen Lebensmitteln. Am 19. März feierte die segensreiche Einrichtung einen kleinen Festakt im Rathaussaal.

Weitere Informationen siehe

Firma Schäch spendet 2500 Euro an die Tafel Pfaffenhofen

Mit einer Spende in Höhe von 2500 Euro unterstützt die noch in Wolnzach, künftig aber in Pfaffenhofen ansässige Heizungsbaufirma Schäch die Tafel Pfaffenhofen. Die beiden Geschäftsführer Stephan Felsl und Reimund Schaffer – der dritte Schäch-Gesellschafter im Bunde, Ramazan Yaylakci, war kurzfristig erkrankt – übergaben den symbolischen Spendenscheck an Erich Schlotter vom Förderverein, der meinte: „Der Verein nimmt das Geld gerne an – und darf es eins zu eins an die Tafelleitung weitergeben, die es für sinnvolle Hilfsmittel ausgeben kann.“

Lesen Sie mehr im Pressebericht vom 21. Januar 2018  www.donaukurier.de.

Kindergarten St. Raphael spendet der Tafel-Ausgabestelle Wolnzach

Sehr gefreut haben sich die Helfer der Tafel-Ausgabestelle im Rathaus Wolnzach über die Weihnachtspackerl, die von den Kindern des Kindergartens St. Raphael gespendet hatten. Die Hygiene-Artikel und haltbaren Lebensmittel wurden von den Tafelhelferinnen an die Kunden im Gemeindebereich ausgegeben.

Weitere Informationen siehe Pressebericht im Pfaffenhofener Kurier am 10. Januar 2018 / www.donaukurier.de

Bürgermarkt Wolnzach spendet 1000 €

Der 2014 eröffnete Bürgermarkt Wolnzach e.V. hat im Jahr 2017 einen Rekordgewinn erzielt. Der Gewinn des 2. Halbjahres wurde kurz vor Weihnachten an verschiedene Institutionen ausgeschüttet. Die Tafel Wolnzach und Rohrbach erhielten davon 1.000 €. Herzlichen Dank!

Lesen Sie mehr auf www.donaukurier.de.

Hilfe für die Tafel durch Rewe und Nahkauf

Wichtige Hilfe für die Tafeln: Kunden sowie Rewe und Nahkauf spenden innerhalb von zwei Wochen gemeinsam möglichst viele Lebensmittel.

Auf dem Bild v.l. Frau Hiestand, Frau Dornreiter (Rewe Türltorstr.) und Frau Eidenberger. Frau Hiestand und Frau Eidenberger gehören zur Leitung der Tafel Pfaffenhofen.

Kinder und Jugendliche, Alleinerziehende und Rentner gehören in Deutschland zu den armutsgefährdeten Bevölkerungsgruppen. Ihnen und anderen Bedürftigen stehen mittlerweile 934 Tafeln mit mehr als 2100 Läden und Ausgabestellen zur Seite. Sie unterstützen regelmäßig rund 1,5 Millionen Menschen mit Lebensmitteln. Der enorme Zulauf stellt die Tafeln vor große Herausforderungen, weshalb Rewe seit 2003 jährlich eine zusätzliche Initiative startet: So will das Unternehmen gemeinsam mit seinen Kunden innerhalb von zwei Wochen (6. bis 18. November) Lebensmittel im Wert von über zwei Millionen Euro spenden.

Nachtrag: Die Tafel Pfaffenhofen erhielt von den Rewe Filialen in der Weiherer Strasse und Türltorstrasse insgesamt 168 Tüten mit Lebensmitteln für unsere Kunden.

Kompletter Pressebericht im Pfaffenhofener Kurier am 3. November 2017

Aus „Pfaffenhofener Tafel“ wird „Tafel Pfaffenhofen“

Mit einem neuen Logo präsentiert sich die Tafel Paffenhofen am Samstag, den 7. Oktober 2017, auf dem Wochenmarkt am Hauptplatz, nachdem sich die Mehrheit der bundesdeutschen Tafeln für einen einheitlichen Auftritt entschieden hatten. Man möchte dadurch einen Namensmissbrauch verhindern.

Weitere Informationen siehe Pressebericht im Pfaffenhofener Kurier am 27. September 2017 / www.donaukurier.de

Leitungsteam wieder komplett

Die Leitung der Pfaffenhofener Tafel ist wieder komplett: Günther Haberer hatte seine Aufgabe als Kundenbetreuer abgegeben. Inzwischen arbeitet Heike Rosenplänter mit im Team.

Weitere Informationen siehe Pressebericht im Pfaffenhofener Kurier am 20. April 2017 / www.donaukurier.de

Trio an der Spitze

Pfaffenhofener Kurier 04.12.2015

Die Pfaffenhofener Tafel hat eine neue Leiterin: Petra Eidenberger. Sie ist die Nachfolgerin von Gudula Langmaier. Bei einem Treffen der ehrenamtlichen Tafelhelfer, von denen es über 100 gibt, stellte sie sich vor.

3192762_m1t1w600q75v44502_43c2ce7b004003d42b9a48f46534e8b2_20151204

Trio an der Spitze: Silvia Hiestand (von links) und Günther Haberer freuen sich über die neue Leiterin Petra Eidenberger. Begrüßt wurde sie auch von Pfarrerin Christiane Murner – Foto: Eibisch

Petra Eidenberger ist 58 Jahre alt, in Nordrhein-Westfalen geboren, katholisch und hat zwei erwachsene Töchter. Seit 22 Jahren lebt sie nun in Wolnzach. Sie freut sich auf ihre neue Aufgabe. Bisher hat sie in der Tafelaußenstelle in Wolnzach mitgearbeitet. Nun wechselt sie in die Zentrale nach Pfaffenhofen. „Ich freue mich besonders darüber, dass ich zusammen mit Silvia Hiestand und Günther Haberer in einer Mannschaft zusammenarbeiten kann – mir ist Teamarbeit nämlich ausgesprochen wichtig“, erklärt die neue Tafelleiterin. Die Hauptaufgabe der Tafel sieht sie sowohl in der Unterstützung sozial schwacher Mitbürger als auch bei der Hilfe für Menschen, die nicht mehr voll für sich selbst sorgen können. Die Tafel in der Kreisstadt wurde 2003 gegründet und unterstützt derzeit etwa 550 Bedürftige.

Mit Freude hat sie sich bereits im Tafelhaus im Draht 19 ihren Arbeitsplatz im ersten Stock eingerichtet. „Wenn ich da oben sitze und arbeite und aus dem Erdgeschoss höre ich herzliches Lachen beim Herrichten der Lebensmittel, merke ich, dass die vielen Helfer Freude daran haben, anderen Menschen zu helfen“, sagt sie.

Von Manfred Eibisch

„Lebensmittel sind zu schade für die Tonne“

Pfaffenhofener Kurier 01.10.2015

Georg Martin, seit 1. Oktober neuer Ilmmünsterer Pfarrer: „Erntedank ist ein wichtiges Fest – nicht nur kirchlich, sondern auch gesellschaftlich. Der Name sagt ja schon, warum: Wir sollten dankbar sein für das, was wir haben. Für viele Menschen auf der Welt sind Lebensmittel in Hülle und Fülle nämlich alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Bei uns hingegen werden Lebensmittel weggeschmissen. Das passiert nicht aus Bosheit, sondern aus Gedankenlosigkeit. Es schadet deshalb nicht, sein eigenes Verhalten immer wieder zu hinterfragen. Für mich persönlich spielt Erntedank da eine ganz besondere Rolle: Als Kind bin ich auf einem kleinen Bauernhof in Geierlambach aufgewachsen und habe schon von klein auf in der Landwirtschaft mitarbeiten dürfen – von der Aussaat bis zur Ernte. Und wenn man weiß, wie viel Arbeit es macht, bis Brot und Wurst auf dem Tisch sind, geht man viel verantwortungsvoller mit Lebensmitteln um.“

Silvia Hiestand, Leiterin der Pfaffenhofener Tafel: „Lebensmittel sind zu schade für die Tonne. Als Verbraucher sollte man sich zum Beispiel nicht stur auf das Mindesthaltbarkeitsdatum verlassen, sondern auch auf die eigenen Sinne: Oft sind die Produkte noch einwandfrei. Und auch aus Lebensmitteln, die nicht mehr schön sind, lässt sich noch viel machen. Bei welkem Salat zum Beispiel reicht es, ihn in kaltes Wasser zu legen. Viele Lebensmittel werden aber schon im Handel weggeschmissen. Das Mindesthaltbarkeitsdatum etwa legen ja die Hersteller fest. Manche datieren bewusst kürzer, damit der Durchsatz im Laden schneller ist. Hinzu kommt, dass bei abgepackter Ware alles weggeschmissen wird, wenn nur ein Teil optisch nicht mehr in Ordnung ist. Wir von der Tafel sorgen dafür, dass solche Lebensmittel an Bedürftige weitergegeben werden. Wir haben rund 600 Kunden, darunter fast 240 Kinder.“

Max Weichenrieder, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands: „Auch wenn wir Landwirte es eigentlich gewohnt sind, vom Wetter abhängig zu sein, war heuer ein schweres Jahr für viele Betriebe, die weniger Ertrag bei gleichen Kosten hatten. Zumindest hatten wir bei der langen Hitzeperiode das Glück, dass es kühle Nächte mit Tau gab. Sonst wären die Ernteausfälle noch viel drastischer ausgefallen. So ein Jahr zu überstehen, kann für die Betriebe schwierig sein. An Erntedank muss man auch an so etwas denken. Vielleicht hat das Fest nicht mehr so viel Bedeutung wie früher, es kann die Menschen aber zum Nachdenken anregen. Über ihre Essgewohnheiten. Aber auch darüber, woher ihre Lebensmittel eigentlich stammen. Wir in Bayern leben in einem Land, in dem es eigentlich alles gibt. Da bräuchte es gar nicht soviel importierte Lebensmittel.“

Erich Schlotter und Heidi Lempp vom Verein zur Förderung der Pfaffenhofener Tafel: „Zu Erntedank gehört es, an die Bedürftigen zu denken. Uns von den Tafeln wäre ja schon geholfen, wenn uns alle großen Supermärkte unterstützen würden – denn bei weitem nicht alle beliefern uns. In Frankreich zum Beispiel gibt es eine gesetzliche Verpflichtung, dass überschüssige Lebensmittel an Tafeln oder Bedürftige abgeben müssen. Bei uns hingegen wird viel weggeschmissen. Auch vom Verbraucher: Wir sind verbildet, zum Beispiel durch EU-Verschriften. Die Gurke hat gerade zu sein, die Banane krumm. Und auf solche Kriterien schaut dann auch der Normalverbraucher. Was abweicht, hält er vor lauter Überfluss für minderwertig – das ist aber Blödsinn. Auch krumme Gurken kann man essen. Auch schrumpliges Gemüse kann man verwenden. Heuer werden wir Verbraucher die schlechten Ernten auch am Preis merken, zum Beispiel bei den Kartoffeln. Trotzdem muss man dankbar sein, dass es bei uns alle Grundnahrungsmittel gibt. Man gibt halt ein paar Cent mehr aus. Bei den Kunden der Tafel ist das nämlich anders: Für die ist es ein echtes Problem, wenn Lebensmittel teurer werden.“

Von Michael Kraus

Eine Reise nach Berlin

Pfaffenhofener Kurier 24.09.2015

Wolnzach (WZ) Wer sich ehrenamtlich engagiert, für den gibt es im Landkreis die Ehrenamtskarte. Und diese hat einer Wolnzacher Bürgerin jetzt eine Reise nach Berlin eingebracht: Unter allen Ehrenamtskarteninhabern im Landkreis Pfaffenhofen hat das Landratsamt jetzt eine Verlosung durchgeführt – und Edeltraud Grosam aus Larsbach als Gewinnerin gezogen.

Zum Gewinn gratulierten Edeltraud Grosam (Zweite von rechts) Landrat Martin Wolf (rechts), Ingrid Wohlsperger (Sachbereich Ehrenamtskarte, von links) und Uschi Schlosser (Leiterin des Koordinierungszentrums Bürgerschaftliches Engagement) – Foto: Schönauer

Bei der offiziellen Gewinnübergabe freute sie sich sehr über den Reisegutschein. Denn Entspannung kann sie gut gebrauchen. Seit vielen Jahren schon engagiert sich Grosam in Wolnzach bei der Tafel, die jeden Dienstag Lebensmittel im Rathauskeller ausgibt.

Bei der Preisübergabe lobte Landrat Martin Wolf den Einsatz ehrenamtlicher Helfer in so vielen Teilen der Gesellschaft. Dadurch werde der Zusammenhalt in der Gesellschaft maßgeblich gestärkt. Die Ehrenamtskarte solle diesen Einsatz honorieren und gleichzeitig auch Ansporn für andere sein, sich ehrenamtlich einzubringen. Inhaber der Ehrenamtskarte erhalten Vergünstigungen, beispielsweise beim Eintritt in verschiedene Einrichtungen des Landkreises.

„Endlich haben wir Platz“

 Pfaffenhofener Kurier 24.03.2015

Wolnzach (WZ) Einmal pro Woche gibt es im Rathauskeller Gemüse, Brot, Fleisch und Nudeln: Die Wolnzacher Ausgabestelle der Tafel ist dorthin umgezogen. Derzeit versorgt sie 25 Erwachsene und zwölf Kinder plus die Asylhäuser, aber: „Viele wissen gar nicht, dass es uns gibt“, sagt Leiterin Notburga Dierl.

Die Männer vom Bauhof schleppen Bretter und bauen gerade ein neues Regal auf. Vor der schweren Doppelflügeltüre, über die der Besucher den Rathauskeller von der Schlossstraße aus betreten kann, hält ein Transporter: Einer der Tafellieferanten bringt kistenweise duftende Schmalznudeln, Kuchen und Hefeteilchen. Die Tafelfrauen mit ihren lila Schürzen packen kräftig mit an, finden aber auch noch Zeit für ein kurzes Pläuschchen mit dem Anlieferer. Freude auf allen Seiten: Er ist froh, für seine unverkauften Backwaren dankbare Abnehmer zu haben, und die Tafelfrauen sind glücklich, ihren Kunden an diesem Dienstag auch diese Leckereien anbieten zu können.

Gut untergebracht im Rathauskeller: Die Wolnzacher Tafelfrauen freuen sich mit dem evangelischen Pfarrer Michael Baldeweg über ihr neues Quartier. Die evangelische Kirchengemeinde ist Träger der Tafel im Landkreis Pfaffenhofen – Foto: Trouboukis

Überhaupt ist die Stimmung seit über einer Woche besonders gut, denn die Wolnzacher Tafelausgabe ist umgezogen: Fast elf Jahre lang konnten die Tafelkunden ihre Lebensmittel immer dienstags im Bürgerbüro an der Klosterstraße abholen, jetzt hat sich die Tafel im Rathauskeller einquartiert. „Wir hatten vom Bürgerbüro immer großes Entgegenkommen und es ging schon irgendwie“, sagt die Wolnzacher Leiterin Notburga Dierl. „Aber es war halt sehr eng.“ Auf dem Gehsteig haben die Anlieferer nicht selten geparkt, um die schweren Lebensmittelkisten nicht immer über den ganzen Marienplatz schleppen zu müssen. „Keine gute Situation“, sagt Tafelhelferin Anja Koch. Und auch, dass die Tafelkunden zur Ausgabe regelrecht auf dem Präsentierteller waren, wenn sie an zentraler Stelle mitten im Markt auf den Beginn der Ausgabe warten mussten, war alles andere als optimal.

„Das ist für manche schon eine Hemmschwelle, die sie überwinden müssen, bevor sie überhaupt zu uns kommen“, weiß Notburga Dierl aus Erfahrung. Seit den ersten Anfängen der Pfaffenhofener Tafel ist sie schon dabei und hat dann mit Eröffnung der Ausgabestelle Wolnzach hier die Regie übernommen. Gerne, ehrenamtlich und mit großem Einsatz, wie alle Tafelfrauen, die hier mitarbeiten: „Wir sind im Moment neun und ein tolles Team, jede hat ihre Aufgabe“, sagt Dierl. Und jede hat sich sehr gefreut, dass es mit dem Umzug jetzt geklappt hat – schnell, unbürokratisch und „mit größter Unterstützung durch den Markt“, so die Leiterin. „Wir dürfen den Rathauskeller kostenlos nutzen und bekommen auch noch so viel Hilfe“, zeigt sie sich sehr dankbar dafür, dass es mit dem Umzug jetzt geklappt hat.

„Endlich haben wir Platz“, tönt es aus Reihen der Frauen, die derweil schon dabei sind, die angelieferten Lebensmittel einzuräumen. Die grünen Ausgabekisten stehen bereit, beschriftet mit Namen der Kunden: 25 Erwachsene und zwölf Kinder plus die Asylhäuser bekommen über die Wolnzacher Tafel ihre Grundnahrungsmittel. „Derzeit hätten wir also noch Kapazitäten offen und könnten noch mehr Leute bedienen“, sagt Anja Koch. „Aber manche Leute schämen sich, das ist schade“, meint sie.

Scham sei gar nicht angebracht, denn von der Tafel werden die Menschen bedient, die es nötig haben: Nach Feststellung der Bedürftigkeit über das Sozialamt können Interessierte einen Tafelausweis bekommen, mit dem sie dann einmal pro Woche – in Wolnzach dienstags von 12.30 bis 13 Uhr im Rathauskeller – zum symbolischen Preis von einem Euro ihre Lebensmittel an der jeweiligen Ausgabestelle abholen können. Die Wolnzacher Tafel ist eine von fünf Ausgabestellen im Landkreis, Träger ist die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Pfaffenhofen.

Von Karin Trouboukis

Ein weiteres Jahr ist gesichert

Pfaffenhofener Kurier 11.12.2014

Über die Kosten für Miete und Strom braucht sich die Pfaffenhofener Tafel weiterhin keine Gedanken machen: Die Bayernwerk AG hat den kostenlosen Mietvertrag mit der karitativen Initiative um ein weiteres Jahr verlängert.

Vor allem für den Erlass der Stromkosten zeigte sich Gudula Langmaier, Leiterin der Pfaffenhofener Tafel, dankbar: „Für das Licht und vor allem für die Kühlung der Lebensmittel käme das Jahr über sicherlich einiges an Stromkosten zusammen. Aber Gott sei Dank müssen wir hierfür weiter keine Unkosten bezahlen.“ Die Pfaffenhofener Tafel ist eine private Initiative, die ehrenamtlich zum Wohl sozial schwach gestellter Menschen arbeitet. Sie sammelt Lebensmittel von Supermärkten und anderen Geschäften und verteilt diese an Hilfsbedürftige. „Die weiteren Kosten, wie zum Beispiel den Betrieb unserer beiden Hilfsautos, decken wir nur mit Spenden“, erklärt Langmaier.

Weiter keine Mietkosten für die Tafel: Johann Blank (Zweiter von rechts) und Stefan Drexl von der Bayernwerk AG übergeben den neuen Mietvertrag an Silvia Hiestand, Stadtpfarrerin Christiane Murner und Gudula Langmaier. – Foto: Enzmann

Für Johann Blank, Leiter des Netzbetriebes Oberbayern Nord bei der Bayernwerk AG, war die Verlängerung des Mietvertrages eine Selbstverständlichkeit: „Wir haben eine langjährige Beziehung mit Pfaffenhofen und in unsere Firma spielt der soziale Gedanke seit Gründung vor über 100 Jahren eine zentrale Rolle.“ Noch unter Bürgermeister Hans Prechter habe die Stadt vor knapp zwölf Jahren gerade keine geeigneten Räume für die Tafel zur Verfügung gehabt, erinnert sich Blank. Das kleine Haus „Am Draht“ hält er für eine geeignete Ausgabestelle: „Es ist ein großer Hof mit dabei, das ist ideal um die Fahrzeuge zu entladen. Und auch Privatsphäre ist dort gewährleistet.“

Insgesamt engagieren sich für die Pfaffenhofener Tafel rund 60 Ehrenamtliche. Zum Preis von einem Euro pro Haushalt erhalten alle Kunden einmal pro Woche einen Warenkorb mit Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Milchprodukten und Brot.

Von Christoph Enzmann

Tafelvorsitzende dreht am Rad

Pfaffenhofener Kurier 05.10.2014

Pfaffenhofen (em) Über die Pfaffenhofener Tafel haben sich die Wochenmarktbesucher am Samstag informieren können. Gegründet worden ist sie vor elf Jahren.

Gudula Langmaier (Mitte) ließ es sich nicht nehmen, selbst das Rad an der Drehorgel zu drehen, um damit die Wochenmarkbesucher auf den Tafelstand aufmerksam zu machen. Unterstützt wurde sie dabei von Claudia Urra (rechts) – Foto: Eibisch

„Doch gebraucht wird die Tafel nach wie vor“, erklärt die Vorsitzende Gudala Langmaier, die auch selbst am Leierkasten drehte, um auf die gute Sache aufmerksam zu machen. „Der Zulauf auf die Tafelausweise ist ungebrochen.“ So werden in den Ausgabestellen in Pfaffenhofen, Hohenwart, Reichertshausen und Steinkirchen, Rohrbach sowie Wolnzach derzeit 344 Erwachsene und 233 Kinder regelmäßig mit Lebensmitteln versorgt. „Die Spendenbereitschaft der Geschäfte hat nicht nachgelassen.“

Doch auch über die Naturalienspenden hinaus ist die Tafel auf Geld angewiesen. „So müssen unsere Tafelfahrzeuge, die die Lebensmittel erst einsammeln und dann zu den Ausgabestellen bringen, ja auch tanken“, erklärt Langmaier. Und auch für die Büroarbeit zur Koordinierung der 105 Helfer brauche es Geld. Das kommt über Spenden in die Vereinskasse. Dafür haben sich ehrenamtliche Helfer auch am bundesweiten Tafeltag am vergangenen Samstag auf dem Pfaffenhofener Hauptplatz mit einem Stand beteiligt. Ein Ballonweitflugwettbewerb war organisiert, und die Marktbesucher konnten leckeren Kuchen und heißen Kaffee genießen. Dabei boten sich die Helfer der Tafel zu Informationsgesprächen an und sammelten dabei fleißig Spenden.

Mehr Kunden, weniger Waren

Pfaffenhofener Kurier 24.04.2015

Pfaffenhofen (PK) Gudula Langmaier ist seit deren Gründung bei der Pfaffenhofener Tafel aktiv, betreute Kunden und baute die Büroorganisation nebst Administration auf. Im Gespräch mit dem PK beschreibt die wiedergewählte Vorsitzende einen spürbaren Wandel.

Frau Langmaier, gerade erst haben Sie für ein weiteres Jahr der Tafel Bilanz gezogen. Gibt es besondere Probleme?

Gudula Langmaier führt die Pfaffenhofener Tafel, die mit ihren 107 ehrenamtlichen Helfern von der Größe her ein mittelständischer Betrieb ist – mit allen Aufgaben von der Buchführung über die Logistik bis zum Personalmanagement – Foto: oh

Gudula Langmaier: Auf einen Satz reduziert könnte man sagen: Wir haben immer mehr Kunden und gleichzeitig stehen uns immer weniger Waren zur Verfügung. Nach einem Rückgang der Kundenzahlen von 2006 bis 2011 haben wir jetzt wieder einen steilen Anstieg: von 2012 auf 2013 um 20 Prozent, von 2013 auf 2014 um weitere 22 Prozent. Bei diesem hohen Niveau haben sich die Abholer jetzt eingependelt. Trotz alledem wollen wir niemanden wegschicken. Jeder soll zu seinem Recht kommen, ohne Ansehen von Herkunft oder Hautfarbe. Wir teilen und bis jetzt konnten wir an alle ausgeben.

Wie erklären Sie sich die steigende Zahl der Bezugsberechtigten?

Langmaier: Bezugsberechtigt sind ausnahmslos Bedürftige, also Menschen, die Sozialhilfe empfangen und eine entsprechende Bescheinigung vorweisen können. Es kommen immer mehr Geringverdiener, vor allem Familien mit Kindern, weil das Einkommen der Erwerbstätigen trotz regelmäßiger Arbeit nicht ausreicht. Oder weil man schon lange keine Stelle mehr hat. Auch viele Personen, die wegen Scheidung oder Krankheit in eine Notlage gekommen sind. Zum anderen gehören seit geraumer Zeit auch Asylbewerber zum Kreis der Berechtigten und ihre Zahl steigt an. Auch die EU-Osterweiterung ist durchaus ein Thema. Die Zahl dieser Kunden ist aber schon wieder rückläufig.

Und warum gibt es immer weniger Waren?

Langmaier: Die Gründe sind vielschichtig. Man sortiert nicht mehr so stark aus. Was weniger frisch ist oder optisch nicht der Norm entspricht, wird im Laden zum halben Preis verkauft. Von der wirtschaftlichen Seite her der richtige Weg. Für die Tafel heißt das, es bleibt weniger für uns übrig. Einen gewissen Ausgleich können wir dadurch schaffen, dass wir über die Vernetzung des Dachverbandes Bundestafel mit den Ländervertretungen – wir gehören zur Region Bayern Mitte – größere Märkte als Spender haben gewinnen können.

Welche Art Spenden kommen von Großhändlern?

Langmaier: Ein Beispiel aus unserer Nähe sind Wurstwaren. Ein Hersteller von Leberkäse etwa beliefert uns mit den „Scherzeln“, also den nicht normgerechten Endstücken aus der Produktion. Die bekommen wir dann frisch und eingeschweißt. Bei der Firma unseres Schirmherrn dürfen wir jederzeit abholen. Auch spenden uns Firmen Gefrorenes, Pilze und Produkte aus dem Gastronomiebereich, um nur einige zu nennen.

Wie könnte aus Ihrer Sicht die Warensituation noch verbessert werden?

Langmaier: Wir freuen uns auch immer über private Spenden. Das können Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten sein oder Produkte aus der Landwirtschaft, wie etwa jetzt der Spargel. Aber auch lang haltbare Lebensmittel nehmen wir gerne. Damit kann dann ein Engpass gut überbrückt werden. Ware nehmen wir gerne dienstags von 7 bis 12 Uhr und mittwochs von 7 bis 10 Uhr entgegen, die Gaben gehen direkt an die Kunden weiter.

Und was tun Sie selber mit überschüssiger Ware?

Langmaier: Gerade bei großen Einheiten eines Produktes – etwa Joghurtpaletten – wird oft nicht alles hier vor Ort abgegeben. Da haben wir ein ganzes Netzwerk aufgebaut und führen mit den umliegenden Nachbartafeln einen regelrechten Tauschhandel durch.

Eine Menge betriebswirtschaftliche Organisation – doch wie finanziert sich das Engagement?

Langmaier: Die Tafel ist mit ihren derzeit 107 ehrenamtlichen Helfern von der Größe her tatsächlich ein mittelständischer Betrieb – mit allen Aufgaben von der Buchführung, Logistik, Personalführung und -management. Sie hat auch Arbeitgeberfunktion. Ohne die Verteilung auf viele Köpfe geht es da nicht. Wir müssen immer hoffen, dass wir genügend Geld in der Kasse haben. Wir sind auf Spenden, die über den Förderverein abgewickelt werden, angewiesen, denn nur so können die vielen laufenden Kosten gedeckt werden.

Die da wären?

Langmaier: Natürlich Kosten wie Büromaterial, Haushaltbedarf und vor allem Benzin. Heuer werden wir noch ein neues Tafelauto brauchen. Das alte ist in die Jahre gekommen und wird nicht mehr lange Dienst tun. Da muss dringend Ersatz her. Und das bedeutet für uns, Sponsoren finden zu müssen. Aber da bin ich ganz optimistisch. Wir haben einen guten Rückhalt in der Bevölkerung.

Das Interview führte Maggie Zurek.

Pfaffenhofener Kurier

Der Mangel am Überfluss

Pfaffenhofener Kurier 14.11.2013

Gudula Langmaier ist zugleich empört und verärgert. „Gestern wurden wir von einem Supermarkt angerufen, bei dem die Kühlkette für eine Stunde unterbrochen war. Wir sollten die betroffenen Lebensmittel abholen, da sie im Markt nicht mehr angeboten werden dürfen“, sagt sie. Es sei richtig viel gewesen: acht Paletten Wurst, Käse, Joghurt, Milch. „Alles was eben gekühlt werden muss“, berichtet die Vorsitzende der Pfaffenhofener Tafel.

Tafel-Leiterin Gudula Langmaier (von links), Karin Nertinger, Claudia Tafferner, Silvia Hiestand und Heidrun Schäfer sammeln bei Supermärkten Lebensmittel ein, um sie an Bedürftige zu verteilen – Foto: Diaw

So ein Anruf ist bei den Helfern der Tafel in Pfaffenhofen im Moment ein richtiger Glücksfall. Genau an diesen Waren mangelt es derzeit erheblich in den Ausgabestellen. „Doch als wir die Lebensmittel in unsere beiden Transporter einladen wollten, erklärte der Marktleiter, alles müsse da bleiben und vernichtet werden. Order aus der Zentrale“, so Langmaier.

Die Ware hatte die Sieben- Grad-Grenze überschritten und zehn Grad erreicht. Somit sind sie nicht mehr unbedenklich für den Verzehr geeignet und werden weggeschmissen. „Wir haben uns extra erkundigt, ob die Lebensmittel noch verwendet werden können und hätten auch eine Erklärung unterschrieben, die die Supermarkt-Kette von ihrer Verantwortung entbindet“, betont die Vorsitzende. Ohne Erfolg.

Solche Erlebnisse frustieren Langmaier, die seit der Gründung der Pfaffenhofener Tafel vor einem Jahrzehnt dabei ist. Die Tafeln sammeln Lebensmittel in Supermärkten, Bäckereien, Metzgereien und bei örtlichen Gemüsehändlern ein, die essbar sind, aber nicht mehr verkauft werden. Der Überschuss, der sonst vernichtet werden würde, wird von freiwilligen Helfern an Bedürftige verteilt.

Meist sind es Waren, die einen schnellen Durchlauf in den Geschäften haben: Obst, Gemüse, Brot- und Backwaren, Milchprodukte. Lebensmittel mit langer Haltbarkeit wie Nudeln, Reis, Konserven, Marmelade oder Kaffee sind selten dabei, da sie besser gelagert werden können.

Die Pfaffenhofener Tafel wurde unter Trägerschaft der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde und unter Schirmherrschaft von Claus Hipp vor zehn Jahren gegründet. Inzwischen gibt es neben der Zentrale im Draht in Pfaffenhofen vier weitere Ausgabestellen in Wolnzach, Steinkirchen, Rohrbach und Hohenwart. Wöchentlich holen durchschnittlich 240 Kunden Waren für den symbolischen Beitrag von einem Euro in den Ausgabestellen ab. So viele wie nie zuvor. Insgesamt hat die Pfaffenhofener Tafel bereits 1322 Ausweise vergeben. Anspruch auf die Lebensmittel haben Menschen, die von Sozialleistungen leben – Rentner, Alleinerziehende, Arbeitslose und Menschen, deren Lohn nicht zum Leben reicht.

Die Kunden, wie sie respektvoll von den freiwilligen Helfern genannt werden, müssen einen Nachweis Ihrer Bedürftigkeit erbringen. Dieser wird regelmäßig kontrolliert. Und die Nachfrage steigt weiter. „Im September hatten wir durchschnittlich zwölf neue Anmeldungen pro Woche“, so Langmaier. Gleichzeitig nehmen die Spenden aus den Märkten immer weiter ab.

Diese reagieren auf die öffentliche Kritik über die Verschwendung von Lebensmitteln und kalkulieren besser. Oder sie verkaufen die Ware, deren Mindesthaltbarkeitsdatum fast abgelaufen ist, zu reduzierten Preisen. Diese an sich positive Entwicklung ist ein Dilemma für die Tafeln: Sie wollen den Überschuss bekämpfen, doch der ist ihre Existenzgrundlage.

Obwohl die beiden Tafelfahrzeuge jeden Tag im Einsatz sind, reicht es hinten und vorne nicht. Wöchentlich werden über vier Tonnen Lebensmittel in Pfaffenhofen und Umgebung gesammelt. Einige der 56 Lieferanten werden täglich, manche ein- bis zweimal pro Woche angefahren. Dafür ist den engagierten Freiwilligen auch kein Weg zu weit. Bis zu einer Molkerei ins schwäbische Mertingen fahren die Tafel-Helfer, um Lebensmittel für ihre Kunden abzuholen.

„Brot ist das einzige, an dem es nicht mangelt“, erzählt Silvia Hiestand, die stellvertretende Leiterin der Tafel. Alles andere werde immer knapper. Leider spendeten auch nicht alle Märkte. „Von einigen Supermärkten hier in der Gegend bekommen wir keine Waren“, bedauert Langmaier.

Aber nicht nur Geschäfte, sondern auch Privatleute können Lebensmittel spenden. „Obst und Gemüse aus dem Garten ist uns immer willkommen. Aber auch anderes. Wer zu viel eingekauft hat, kann die Lebensmittel bei uns abgeben“, sagen die beiden Leiterinnen. Wichtig sei nur, dass sie noch originalverpackt sind.

Zudem sei die Tafel auf Spendengelder angewiesen. Insbesondere der Unterhalt der beiden Tafel-Fahrzeuge verschlinge viel Geld, sagt Hiestand. Aber gerade auf deren reibungsloses Funktionieren komme es an. „Wenn nur eines der Fahrzeuge ausfällt, haben wir große Probleme und können die Abholung der Lebensmittel kaum bewältigen“, berichtet sie.

Von Simone Diaw