Jahresarchiv: 2014

Großzügige Spende aus Jetzendorf

Schrobenhausener Zeitung 18.12.2014

Jetzendorf (ost) Die Pfaffenhofener Tafel kann sich über eine großzügige Geldspende freuen: Beim gemeinsamen Martinsfest des Jetzendorfer Kindergartens Spatzennest und des Kinderhauses Regenbogen in Priel sowie durch eine Spende der Pfarrei kam insgesamt eine Summe von 750 Euro zusammen. Jetzt wurde der Scheck an die soziale Einrichtung in Pfaffenhofen übergeben.

Die stolze Summe von 1500 Euro haben engagierte Jetzendorfer Bürger der Pfaffenhofener Tafel gespendet. Das Geld wird für Geburtstagsgeschenke für bedürftige Kinder verwendet.

Durch private Spenden des Postwirt-Stammtisches unter der Leitung von Gerry Grimmer konnte diese Summe sogar noch verdoppelt werden, so dass Gudula Langmaier von der Pfaffenhofener Tafel nun einen Scheck über insgesamt 1500 Euro entgegennehmen konnte.

Das Geld wird in Geburtstagsgeschenke für bedürftige Kinder, die mit ihren Eltern von der Tafel unterstützt werden, investiert. Über das soziale Engagement aller Beteiligten haben sich auch Dekan Konrad Eder und Jetzendorfs Bürgermeister Manfred Betzin (CSU) gefreut – und den Beteiligten ihren Dank für ihren besonderen Einsatz ausgesprochen.

Von Josef Ostermair

Ein weiteres Jahr ist gesichert

Pfaffenhofener Kurier 11.12.2014

Über die Kosten für Miete und Strom braucht sich die Pfaffenhofener Tafel weiterhin keine Gedanken machen: Die Bayernwerk AG hat den kostenlosen Mietvertrag mit der karitativen Initiative um ein weiteres Jahr verlängert.

Vor allem für den Erlass der Stromkosten zeigte sich Gudula Langmaier, Leiterin der Pfaffenhofener Tafel, dankbar: „Für das Licht und vor allem für die Kühlung der Lebensmittel käme das Jahr über sicherlich einiges an Stromkosten zusammen. Aber Gott sei Dank müssen wir hierfür weiter keine Unkosten bezahlen.“ Die Pfaffenhofener Tafel ist eine private Initiative, die ehrenamtlich zum Wohl sozial schwach gestellter Menschen arbeitet. Sie sammelt Lebensmittel von Supermärkten und anderen Geschäften und verteilt diese an Hilfsbedürftige. „Die weiteren Kosten, wie zum Beispiel den Betrieb unserer beiden Hilfsautos, decken wir nur mit Spenden“, erklärt Langmaier.

Weiter keine Mietkosten für die Tafel: Johann Blank (Zweiter von rechts) und Stefan Drexl von der Bayernwerk AG übergeben den neuen Mietvertrag an Silvia Hiestand, Stadtpfarrerin Christiane Murner und Gudula Langmaier. – Foto: Enzmann

Für Johann Blank, Leiter des Netzbetriebes Oberbayern Nord bei der Bayernwerk AG, war die Verlängerung des Mietvertrages eine Selbstverständlichkeit: „Wir haben eine langjährige Beziehung mit Pfaffenhofen und in unsere Firma spielt der soziale Gedanke seit Gründung vor über 100 Jahren eine zentrale Rolle.“ Noch unter Bürgermeister Hans Prechter habe die Stadt vor knapp zwölf Jahren gerade keine geeigneten Räume für die Tafel zur Verfügung gehabt, erinnert sich Blank. Das kleine Haus „Am Draht“ hält er für eine geeignete Ausgabestelle: „Es ist ein großer Hof mit dabei, das ist ideal um die Fahrzeuge zu entladen. Und auch Privatsphäre ist dort gewährleistet.“

Insgesamt engagieren sich für die Pfaffenhofener Tafel rund 60 Ehrenamtliche. Zum Preis von einem Euro pro Haushalt erhalten alle Kunden einmal pro Woche einen Warenkorb mit Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Milchprodukten und Brot.

Von Christoph Enzmann

Tafelvorsitzende dreht am Rad

Pfaffenhofener Kurier 05.10.2014

Pfaffenhofen (em) Über die Pfaffenhofener Tafel haben sich die Wochenmarktbesucher am Samstag informieren können. Gegründet worden ist sie vor elf Jahren.

Gudula Langmaier (Mitte) ließ es sich nicht nehmen, selbst das Rad an der Drehorgel zu drehen, um damit die Wochenmarkbesucher auf den Tafelstand aufmerksam zu machen. Unterstützt wurde sie dabei von Claudia Urra (rechts) – Foto: Eibisch

„Doch gebraucht wird die Tafel nach wie vor“, erklärt die Vorsitzende Gudala Langmaier, die auch selbst am Leierkasten drehte, um auf die gute Sache aufmerksam zu machen. „Der Zulauf auf die Tafelausweise ist ungebrochen.“ So werden in den Ausgabestellen in Pfaffenhofen, Hohenwart, Reichertshausen und Steinkirchen, Rohrbach sowie Wolnzach derzeit 344 Erwachsene und 233 Kinder regelmäßig mit Lebensmitteln versorgt. „Die Spendenbereitschaft der Geschäfte hat nicht nachgelassen.“

Doch auch über die Naturalienspenden hinaus ist die Tafel auf Geld angewiesen. „So müssen unsere Tafelfahrzeuge, die die Lebensmittel erst einsammeln und dann zu den Ausgabestellen bringen, ja auch tanken“, erklärt Langmaier. Und auch für die Büroarbeit zur Koordinierung der 105 Helfer brauche es Geld. Das kommt über Spenden in die Vereinskasse. Dafür haben sich ehrenamtliche Helfer auch am bundesweiten Tafeltag am vergangenen Samstag auf dem Pfaffenhofener Hauptplatz mit einem Stand beteiligt. Ein Ballonweitflugwettbewerb war organisiert, und die Marktbesucher konnten leckeren Kuchen und heißen Kaffee genießen. Dabei boten sich die Helfer der Tafel zu Informationsgesprächen an und sammelten dabei fleißig Spenden.

Pfarrverband Jetzendorf spendet 500 Euro

1.8.2014

Spontan stellte der Pfarrverband Jetzendorf für die Pfaffenhofener Tafel 500 Euro zur Verfügung.
Dekan Eder kaufte damit für die Kunden der Pfaffenhofener Tafel die so dringend gebrauchten Lebensmittel und brachte sie in der Außenstelle Reichertshausen im Ortsteil Steinkirchen den Kunden vor Ort.

Die Helfer in Reichertshausen im Ortsteil Steinkirchen nahmen diese langhaltbaren Lebensmittel gerne entgegen.

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Auf dem Bild freuen sich darüber (von rechts nach links): Wiltrud Mittelberg, Silvia Hiestand, Renate Makas, Dekan Eder, Petra Rathgeb, Marina Ziemer und Christl Maucher

Mehr Kunden, weniger Waren

Pfaffenhofener Kurier 24.04.2015

Pfaffenhofen (PK) Gudula Langmaier ist seit deren Gründung bei der Pfaffenhofener Tafel aktiv, betreute Kunden und baute die Büroorganisation nebst Administration auf. Im Gespräch mit dem PK beschreibt die wiedergewählte Vorsitzende einen spürbaren Wandel.

Frau Langmaier, gerade erst haben Sie für ein weiteres Jahr der Tafel Bilanz gezogen. Gibt es besondere Probleme?

Gudula Langmaier führt die Pfaffenhofener Tafel, die mit ihren 107 ehrenamtlichen Helfern von der Größe her ein mittelständischer Betrieb ist – mit allen Aufgaben von der Buchführung über die Logistik bis zum Personalmanagement – Foto: oh

Gudula Langmaier: Auf einen Satz reduziert könnte man sagen: Wir haben immer mehr Kunden und gleichzeitig stehen uns immer weniger Waren zur Verfügung. Nach einem Rückgang der Kundenzahlen von 2006 bis 2011 haben wir jetzt wieder einen steilen Anstieg: von 2012 auf 2013 um 20 Prozent, von 2013 auf 2014 um weitere 22 Prozent. Bei diesem hohen Niveau haben sich die Abholer jetzt eingependelt. Trotz alledem wollen wir niemanden wegschicken. Jeder soll zu seinem Recht kommen, ohne Ansehen von Herkunft oder Hautfarbe. Wir teilen und bis jetzt konnten wir an alle ausgeben.

Wie erklären Sie sich die steigende Zahl der Bezugsberechtigten?

Langmaier: Bezugsberechtigt sind ausnahmslos Bedürftige, also Menschen, die Sozialhilfe empfangen und eine entsprechende Bescheinigung vorweisen können. Es kommen immer mehr Geringverdiener, vor allem Familien mit Kindern, weil das Einkommen der Erwerbstätigen trotz regelmäßiger Arbeit nicht ausreicht. Oder weil man schon lange keine Stelle mehr hat. Auch viele Personen, die wegen Scheidung oder Krankheit in eine Notlage gekommen sind. Zum anderen gehören seit geraumer Zeit auch Asylbewerber zum Kreis der Berechtigten und ihre Zahl steigt an. Auch die EU-Osterweiterung ist durchaus ein Thema. Die Zahl dieser Kunden ist aber schon wieder rückläufig.

Und warum gibt es immer weniger Waren?

Langmaier: Die Gründe sind vielschichtig. Man sortiert nicht mehr so stark aus. Was weniger frisch ist oder optisch nicht der Norm entspricht, wird im Laden zum halben Preis verkauft. Von der wirtschaftlichen Seite her der richtige Weg. Für die Tafel heißt das, es bleibt weniger für uns übrig. Einen gewissen Ausgleich können wir dadurch schaffen, dass wir über die Vernetzung des Dachverbandes Bundestafel mit den Ländervertretungen – wir gehören zur Region Bayern Mitte – größere Märkte als Spender haben gewinnen können.

Welche Art Spenden kommen von Großhändlern?

Langmaier: Ein Beispiel aus unserer Nähe sind Wurstwaren. Ein Hersteller von Leberkäse etwa beliefert uns mit den „Scherzeln“, also den nicht normgerechten Endstücken aus der Produktion. Die bekommen wir dann frisch und eingeschweißt. Bei der Firma unseres Schirmherrn dürfen wir jederzeit abholen. Auch spenden uns Firmen Gefrorenes, Pilze und Produkte aus dem Gastronomiebereich, um nur einige zu nennen.

Wie könnte aus Ihrer Sicht die Warensituation noch verbessert werden?

Langmaier: Wir freuen uns auch immer über private Spenden. Das können Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten sein oder Produkte aus der Landwirtschaft, wie etwa jetzt der Spargel. Aber auch lang haltbare Lebensmittel nehmen wir gerne. Damit kann dann ein Engpass gut überbrückt werden. Ware nehmen wir gerne dienstags von 7 bis 12 Uhr und mittwochs von 7 bis 10 Uhr entgegen, die Gaben gehen direkt an die Kunden weiter.

Und was tun Sie selber mit überschüssiger Ware?

Langmaier: Gerade bei großen Einheiten eines Produktes – etwa Joghurtpaletten – wird oft nicht alles hier vor Ort abgegeben. Da haben wir ein ganzes Netzwerk aufgebaut und führen mit den umliegenden Nachbartafeln einen regelrechten Tauschhandel durch.

Eine Menge betriebswirtschaftliche Organisation – doch wie finanziert sich das Engagement?

Langmaier: Die Tafel ist mit ihren derzeit 107 ehrenamtlichen Helfern von der Größe her tatsächlich ein mittelständischer Betrieb – mit allen Aufgaben von der Buchführung, Logistik, Personalführung und -management. Sie hat auch Arbeitgeberfunktion. Ohne die Verteilung auf viele Köpfe geht es da nicht. Wir müssen immer hoffen, dass wir genügend Geld in der Kasse haben. Wir sind auf Spenden, die über den Förderverein abgewickelt werden, angewiesen, denn nur so können die vielen laufenden Kosten gedeckt werden.

Die da wären?

Langmaier: Natürlich Kosten wie Büromaterial, Haushaltbedarf und vor allem Benzin. Heuer werden wir noch ein neues Tafelauto brauchen. Das alte ist in die Jahre gekommen und wird nicht mehr lange Dienst tun. Da muss dringend Ersatz her. Und das bedeutet für uns, Sponsoren finden zu müssen. Aber da bin ich ganz optimistisch. Wir haben einen guten Rückhalt in der Bevölkerung.

Das Interview führte Maggie Zurek.

Pfaffenhofener Kurier