Beiträge zu "Pfaffenhofener Kurier"

Tafel versorgt 500 Menschen

Pfaffenhofener Kurier 16.05.2013

Die ehrenamtlichen Helfer der Pfaffenhofener Tafel versorgen Bedürftige mit Nahrungsmitteln, die ansonsten entsorgt werden würden, obwohl sie noch genießbar sind. Wo die Zahl der Tafelkunden laut Statistik des Vereins in den Jahren vor 2011 recht konstant und kurzzeitig sogar rückläufig war, setzt sich heuer der Trend fort, der im vergangenen Jahr eingesetzt hat: Immer mehr Menschen sind auf die Lebensmittelrationen angewiesen.

Gudula Langmaier berichtet von nach wie vor steigenden Kundenzahlen bei der Pfaffenhofener Tafel – Foto: Kraus

Gudula Langmaier, die Vorsitzende der Pfaffenhofener Tafel, berichtete in der Jahreshauptversammlung über einen massiven Kundenanstieg. 123 neue Tafelausweise wurden im Jahr 2012 ausgestellt – weit mehr als in den Vorjahren – und diese Tendenz setze sich auch heuer fort. Unter den neuen Kunden seien viele Menschen aus dem Osten der EU, vor allem Rumänen und Bulgaren, aber auch einige Asylbewerber, etwa aus Syrien und Afghanistan, mit ihren Familien. Insgesamt versorge die Pfaffenhofener Tafel jede Woche über 500 bedürftige Personen, darunter etwa 200 Kinder, mit Lebensmitteln. Sehr viele Tafelkunden sind arbeitslos, einige beziehen eine kleine Rente und immer mehr Kunden sind Geringverdiener, also Menschen, die zwar arbeiten, aber so wenig verdienen, dass sie und ihre Familien davon nicht leben können.

96 ehrenamtliche Helfer sind bei der Tafel im Einsatz, davon 64 in Pfaffenhofen, zwölf in Steinkirchen, elf in Wolnzach, acht in Rohrbach und eine Person in Hohenwart. 42 Tage, an denen Lebensmittelpakete ausgegeben wurden, hatte Langmaier in ihrem Jahresbericht 2012 verzeichnet. „Viele unserer Helfer haben also 2012 an 84 Tagen für die Tafel gearbeitet“, betonte sie. Dieser Einsatz bedeute oft schwere körperliche Arbeit. Ebenso unabdingbar seien die Sponsoren mit Geld- und Sachspenden, die Evangelisch-lutherischen Gemeinde Pfaffenhofen als Träger sowie die Unterstützung von Stadt, Landkreis und mehreren Firmen: 59 Lieferanten und Hersteller – vom Bäcker bis zum großen Supermarkt – versorgen die Tafel regelmäßig mit Lebensmitteln. Und ein regelrechter Glücksfall ist das Tafelhaus am Draht, das die Firma Eon Bayern der Tafel nun schon seit zehn Jahren miet- und nebenkostenfrei zur Verfügung stellt. „Ich hoffe sehr, dass wir das Haus am Draht noch lange behalten können“, sagte Tafelchefin Langmaier.Sie berichtete in der Versammlung im evangelischen Gemeindezentrum weiter von verschiedenen Spendenaktionen 2012 zugunsten der Tafel und von besonderen Geschenken und Gutscheinen, über die sich die Tafelkinder freuen konnten. Nach dem Bericht der Kassenprüfer, die Heidi Lempp eine vorbildliche Kassenführung bescheinigte, wurde der Vorstand einstimmig entlastet. Ebenfalls einstimmig wurde die neue Satzung der Pfaffenhofener Tafel beschlossen, die an die empfohlene Mustersatzung angepasst wurde.

 

Suppe statt Geburtstagstorte

Pfaffenhofener Kurier 20.03.2013

Pfaffenhofen (PK) Zum zehnjährigen Bestehen der Pfaffenhofener Tafel haben Helfer gestern warme Gemüsesuppe und Brot an die Bedürftigen verteilt. „Die Arbeit macht Spaß, und wir machen das, was wirklich gebraucht wird“, erklärt Gudula Langmaier, Vorsitzende der Pfaffenhofener Tafel. Ehrenmitglied Sieglinde Wiegand, die die Lebensmittelausgabestelle vor zehn Jahren gegründet hat, schwelgt in Erinnerungen und freut sich über die Entwicklung. „Am ersten Tag sind 28 Leute gekommen, um sich etwas zu Essen zu holen, und heute sind es fast 200 Menschen. Da sind allerdings nur die gezählt, die das Essen bei uns abholen, das können auch welche mit einer großen Familie sein“, erzählt sie.

Pfaffenhofen: Suppe statt Geburtstagstorte

Die freiwilligen Helfer haben sich besonders gefreut, dass Sponsoren ihnen ermöglicht haben, zum Geburtstag kostenlose Mahlzeiten an die Bedürftigen zu verteilen. Es gab Wasser, Tee, Gemüsesuppe und Brot, das vom Getränkemarkt Hörl, der Firma Hipp und der Bäckerei Wiesender gesponsert wurde. Neben den Freiwilligen waren auch Johann Blank, der Leiter des Netzbetriebes Oberbayern Nord bei Eon, die evangelische Pfarrerin Christiane Murner und der katholische Kollege Frank Faulhaber dabei.

Ganz besonders wichtig sind die Sponsoren für die Tafel, so stellt Eon schon seit zehn Jahren das Pfaffenhofener Tafel-Haus kostenlos zur Verfügung. Ebenso sind die Autos zum größten Teil gesponsert, was eine große Erleichterung für die Helfer ist. „Am schönsten wäre es, wenn die Tafel-Helfer keine Arbeit mehr hätten“, sagt Gudula Langmaier. „Doch die Arbeit macht Spaß, und wir können durch Spenden immer wieder neue Aktivitäten machen.“

Eine beeindruckende Arbeit sei das, findet Johann Blank. Ohne die vielen Helfer und Spender würde die Tafel allerdings nicht funktionieren, fügt Sieglinde Wiegand an.

Die Tafel wurde am 10. März 2003 von Sieglinde Wiegand gegründet und kann nun durch die Mitarbeit von vielen freiwilligen Helfern, Sponsoren und Spendern seinen zehnten Geburtstag feiern. „Es ist schön zu sehen, dass in den Jahren immer ein Zuwachs entstanden ist“, sagt Gudula Langmaier. Über Spenden freuen sich die Tafel-Helfer immer. Wiegand: „Es gibt ein Ehepaar, das uns jedes Jahr zu Weihnachten zehn Euro spendet, und jetzt haben Sie uns zu unserem Geburtstag wieder etwas zukommen lassen. Über solchen Spenden freuen wir uns ganz besonders.“

Von Sabrina Mohr

Tafelritter feiern Geburtstag

Pfaffenhofener Kurier 10.03.2013

In Pfaffenhofen feiert die Einrichtung jetzt ihr zehnjähriges Bestehen. Dass Nahrungsmittel ihren Weg statt auf die Halde zum bedürftigen Verbraucher finden, dafür macht sich Sieglinde Wiegand im Landkreis seit Jahren stark. Im Februar 2003 fand sie eine Handvoll Mitstreiter und gründete die Pfaffenhofener Tafel, deren Trägerschaft die evangelische Kirche übernahm. Im Haus am Draht 19, das von der Firma Eon kostenlos zur Verfügung gestellt wurde, richtete man die erste Ausgabestelle ein. Auch der damalige Bürgermeister Hans Prechter (CSU) gab dem neuen Verein Rückendeckung und der Unternehmer Claus Hipp erklärte sich bereit, als Schirmherr zu fungieren. Was sich im Rückblick als lockere Erfolgsgeschichte liest, war „ein tüchtiges Stück Marketing und Überzeugungsarbeit“, erklärt die aktuelle Vorsitzende Gudula Langmaier. Zu danken sei der Zuspruch ganz wesentlich der Initiatorin, die sich von Anfang an „reinhängte“.

Die „Ritter von der Tafelrunde“: Josef Eisenschenk (von links), Silvia Hiestand, Heidi Lempp und Gudula Langmaier vom Vorstand der Tafel kontrollieren am Ende eines Ausgabetages die verbleibende Ware, ehe sie wieder in die Regale sortiert wird – Foto: Zurek

Bis am 19. März 2003 erstmals Lebensmittel ausgegeben werden konnten, war es ein steiniger Weg. Freiwillige Helfer schleppten Regale, bauten Schränke auf und schlossen die gebrauchten Kühlschränke an, die man von den ersten Spenden erstanden hatte. „Da wurde eine enorme Eigenleistung erbracht“, erinnert sich die langjährige Helferin Heidi Lempp, wobei auch „Gewerbe und Banken bald mit im Boot saßen und dafür sorgten, dass uns finanziell der Sprit nicht ausging“. Was bisweilen wörtlich zu nehmen war, schließlich sammelten die Helfer Spenden anfangs noch in ihren Privatautos. Was im Sommer wegen der fehlenden Kühlung für verderbliche Lebensmittel „sehr problematisch war“. Dass man den Fuhrpark sukzessive um zwei Sprinter mit Kühleinrichtung (finanziert durch ein Förderprogramm der Daimler AG und zusätzliche Spenden respektive den Hallertauer Rotary-Club) erweitern konnte, war „ein Segen“, sagt Langmaier.

Die Zahl der Kunden wuchs. Vier zusätzliche Ausgabestellen sind mittlerweile in Wolnzach, Rohrbach, Steinkirchen und Hohenwart hinzugekommen. Fast 500 Personen versorgen sich im regionalen Netzwerk der Tafel. „Obwohl die Wirtschaft bei uns boomt, fallen tendenziell immer mehr Menschen durch das soziale Netz“, bedauert Schriftführer Josef Eisenschenk die Entwicklung. Es seien vor allem viele Ältere, in erster Linie Seniorinnen, die von Armut betroffen sind. Hinzu kommen alleinerziehende Mütter, die mehrere Kinder haben, und jene Menschen „die sich einfach nicht im Leben zurecht finden“.

Fast 100 Helfer zählt die Vereinsstatistik, 90 Prozent von ihnen sind Frauen. Ihre Arbeit ist mit der wachsenden Zahl an Kunden und Warenspendern komplizierter geworden. Schließlich muss eine Unmenge an Daten erfasst und der Warenfluss organisiert und dokumentiert werden – eine logistische Meisterleistung. Zumal gesetzliche Auflagen und Hygienebestimmungen einzuhalten sind. Zudem nimmt man bei der Tafel Rücksicht auf die besonderen Bedürfnisse der Kunden, müssen sie nun aus gesundheitlichen oder religiösen Gründen bestimmte Nahrungsvorschriften beachten. Jeder bekommt nach Maßgabe der vorhandenen Lebensmittel ein auf ihn passend geschnürtes Paket. Und zahlt dafür einen Euro. Zum Zeichen, dass er kein Almosenempfänger ist, sondern eben Kunde.

Zur Feier des zehnjährigen Bestehens wird es am Dienstag, 19. März, und Mittwoch, 20. März, in den jeweils geöffneten Ausgabestellen für Kunden eine warme Suppe geben. Geschenke für sich selber wollen die ehrenamtlichen Helfer nicht. Aber einen Geburtstagswunsch hätten die „Ritter von der Tafelrunde“ doch: Sie bräuchten ein paar junge Recken als Mitstreiter, die in der Lage sind kräftig mit anzupacken und auch mal was zu heben. Denn so manch derzeit Aktiver hat schon hie und da Probleme mit der Bandscheibe.

Von Maggie Zurek

Die gute Seele

Pfaffenhofener Kurier 23.03.2012

„Ihnen muss aber jetzt langweilig sein“, meinte der damalige evangelische Pfarrer Helmut Gottschling vor rund zehn Jahren im Gespräch mit Sieglinde Wiegand. Da hatte sie zwar nicht mehr als SPD-Stadträtin kandidiert, aber schon eine neue Aufgabe im Visier, die sie voll und ganz beanspruchen würde.

Auslöser für die Idee, die Pfaffenhofener Tafel ins Leben zu rufen, waren zum einen Berichte in den Medien, letztlich gab aber ein persönliches Erlebnis den entscheidenden Anstoß.

Die Versorgung der Tafelkunden mit Grundnahrungsmitteln –„Obst, Gemüse, Brot und Milch“ – ist für Sieglinde Wiegand besonders wichtig. Im Verein möchte sie künftig mehr in den Hintergrund treten, im Tafelladen aber fleißig weiterarbeiten – Foto: Bendisch

Als Sieglinde Wiegand den Ilmweg entlang radelte, sah sie, wie ein älterer Mann ein Stück Breze aus einem Abfallkorb fischte und aufaß. „Es gibt hier Menschen, die Essen brauchen – das ist mir da schlagartig bewusst geworden und hat mich sehr betroffen gemacht“, sagt sie heute im gut bestückten und organisierten Tafelladen.

Rund 180 Kunden und somit etwa 400 Personen bekommen hier wöchentlich für einen Euro eine auf die jeweilige Familiensituation zusammengestellte Lebensmittelration. Den Vorstand der Pfaffenhofener Tafel hat Sieglinde Wiegand jetzt an ihre Mitstreiterin Gudula Langmaier weitergegeben. „In der zweiten Reihe“ macht sie weiter.

Standort-, Träger- und Sponsorensuche, Vereinsgründung und das Gewinnen von vielen weiteren ehrenamtlichen Helfern und ein Berg von Organisationsarbeit waren nötig, um die längst unverzichtbare Anlaufstelle für bedürftige Mitmenschen am Draht in die Tat umzusetzen. Vorher hatten sich Wiegand und ihr Team gründlich über die Arbeitsstrukturen in zahlreichen anderen Tafel-Stationen informiert und dort „sozusagen mit Augen und Ohren geklaut“. Eröffnet wurde 2003; hinzu kamen später Ausgabestellen in Hohenwart, Reichertshausen, Rohrbach und Wolnzach. Alle Supermärkte im großen Umkreis sowie Bäckereien, Metzgereien und Obst- und Gemüseläden spenden inzwischen für die Tafel Lebensmittel, die aus dem Wirtschaftskreislauf herausfallen – das heißt, sie werden nicht mehr verkauft, obwohl sie qualitativ einwandfrei sind.

Wiegand führt durch das blitzsaubere Tafelhaus und zeigt im Kühlcontainer auf dem Hof ein Beispiel: Palettenweise stapelt sich dort Vanillepudding mit Sahne, haltbar bis Mitte April. Versehentlich haben die Becher bei der Abfüllung einen Deckel bekommen, der sie als Fruchtjoghurt ausweist, und im Geschäft kann man sie deshalb nicht anbieten. Eines ist für Wiegand besonders wichtig: „Brot, Milch, Obst und Gemüse sind Grundnahrungsmittel, die in jeden Warenkorb gehören, und die möchte ich immer da haben. Wenn nicht, werden sie dazugekauft.“ Saisonprodukte wie Schokohasen oder Nikoläuse, die zwei Wochen nach den Feiertagen in die Regale kommen, sind dagegen nur „ein schöner Nebeneffekt“.

Die Hemmschwelle ist immer noch da, das weiß Wiegand genau: „Es würden sicher noch mehr Kunden kommen, aber wer gibt schon gerne zu, dass er bedürftig ist“ Arbeitslose bilden den größten Teil der Kundschaft, gefolgt von Senioren, die mit ihrer winzigen Rente nicht über die Runden kommen. „Und die Altersarmut wächst, das merkt man deutlich“, sagt Wiegand. Wenn das Familieneinkommen kaum für den Lebensunterhalt reicht, müssen auch noch so bescheidene Wünsche von Kindern ganz weit hinten zurückstehen. Ein besonderes Anliegen war für Sieglinde Wiegand daher die Einführung der mit Spenden finanzierten Geburtstagsgutscheine von 20 Euro für Kinder „von null bis 18 Jahren“.

Die Tafelarbeit ist ein Vollzeitjob, und in der knapp bemessenen Freizeit hat sich für die gelernte Zahntechnikerin schon seit vielen Jahren ein festes Schema bewährt: „Wenn ich Ruhe habe, lese ich – am liebsten gute Krimis und gute historische Romane – und wenn ich gestresst bin, stricke ich. Dabei werde ich ruhig und kann Energie ablassen; die fließt dann in die Strickarbeit.“ Ganze Berge von Wolle hat sie in ihrem Leben schon verarbeitet. Tausend Paar Socken? „Ha, das reicht längst nicht!“ Mit ihren Sockenstrickkünsten hat Sieglinde Wiegand auch andere Tafelfrauen angesteckt, und für die Sponsoren und ihre Helfer, die im Kalten arbeiten – Marktfrauen oder Personal in Kühlhäusern – gibt es zu Weihnachten ein selbst gemachtes Dankeschön: etwas Warmes für die Füße.

Von Tina Bendisch

Einweihung des Tafelhauses

Gottes Segen und ein frisches Tafelbrot zur Eröffnung (PK 18.03.03)
Pfaffenhofener Tafelhaus am Draht ökumenisch eingeweiht / Morgen werden erstmals Lebensmittel an Bedürftige ausgegeben

Tafelbrot

Initiatorin Sieglinde Wiegand (v.l.) schaute mit Regionalbischof Helmut Millauer und Landrat Rudi Engelhard zu, wie Schirmherr Dr. Claus Hipp symbolisch das Tafelbrot anschnitt. Auch Bürgermeister Hans Prechter hatte sich zu der Einweihungsfeier eingefunden.

Pfaffenhofen (ea)

Am Freitag brach Schirmherr Prof. Dr. Claus Hipp symbolisch ein Tafelbrot, morgen öffnet das Pfaffenhofener Tafelhaus am Draht dann zum ersten Mal seine Türen für seine Kunden: Von 9 bis 11 Uhr können Bedürftige aus Pfaffenhofen und Umgebung zum Preis von einem Euro gut gefüllte Lebensmittelkisten in dem Haus am Draht kaufen. Das Gebäude übergaben am Freitag im Rahmen einer ökumenischen Einweihungsfeier der evangelisch- luth. Regionalbischof Dr. Helmut Millauer, Stadtpfarrer Frank Faulhaber sowie Pastor Hannes Neubauer von der evangel- freikirchlichen Gemeinde seiner Bestimmung. „Das Haus wird ein Zeichen für Solidarität und Hilfbereitschaft“, sagte Regionalbischof Millauer, als er gemeinsam mit Stadtpfarrer Faulhaber und Pastor Neubauer um Gottes Segen für das Projekt und das Tafelhaus bat. Zu der feierlichen Einweihung hatten sich neben Bürgermeister Hans Prechter, Landrat Rudi Engelhard auch einige Stadträte, Vertreter von Banken und Sparkassen sowie Dekan Heinz Schmeckenbecher und die Vizepräsidentin der Bayrischen Landessynode Dr. Dorothea Deneke- Stoll eingefunden. Dekan Schmeckenbecher, selber Mitbegründer der Ingolstädter Tafel, hob die Bedeutung des Mottos der Pfaffenhofener Tafel „Füreinander – Miteinander“ hervor: Die Hilfe der Tafel erfolge nicht anonym oder über Spendenkonten, sonderen „direkt von Menschen“. Geschäfte, Wirtschaft, Politik und Verbände nähmen bei dem Projekt miteinander Verantwortung wahr: Die Nachfrage nach dem Tafel-Angebot in Ingolstadt nehme ständig zu. Schirmherr Dr. Claus Hipp dankte allen, die das Tafel-Projekt unterstützen.

An die freiwilligen Helfer, die mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit das Projekt ermöglichen, richtete er eine besondere Bitte: Kunden, die das Tafel-Angebot wahrnehmen, bräuchten manchmal nicht nur Lebensmittel – sondern auch Zeit und ein offenes Ohr für ihre Sorgen. Bürgermeister Hans Prechter erklärte, dass ihn vor allem drei Dinge bei der Tafel beeindrucken: Menschen würden Hilfe erfahren, gemeinsam Nächstenliebe praktizieren und gleichzeitig würden überschüssige Lebensmittel einer sinnvollen Verwertung zugeführt. Initiatorin Sieglinde Wiegand dankte allen freiwilligen Helfern sowie den Geschäften, Geldinstituten und Bürgern, die das Projekt mit Sach- und Geldspenden ermöglichen. Das Tafelhaus ist ab morgen jeden Mittwoch von 9 bis 11 Uhr geöffnet. Bezieher von Sozialhilfe, Arbeitslosenhilfe oder Senioren mit kleinen Renten, Alleinerziehende und Menschen, die dringend Hilfe benötigen, können dort eine Wochenration von Lebensmitteln – frisches Brot, Obst, Gemüse und Milchprodukte – zum symbolischen Preis von einem Euro kaufen. Die Kunden müssen zuvor allerdings den Nachweis der Bedürftigkeit mit einem entsprechenden Bescheid vom Sozial- oder Rentenamt oder der Caritas erbringen. Zu den Sponsoren der Pfaffenhofener Tafel zählen derzeit: E.ON Südbayern, die Raiffeisenbanken Pfaffenhofen und Scheyern, Sparkasse Pfaffenhofen, Volksbank Pfaffenhofen, Bäckerei Karl Wiesender, Maler Dirl (Wolnzach), Ehem. Bäckerei Greißl (Uttenhofen), Penny Markt, Lidl, Kaufland, Obst- und Gemüsehandel Pfab, Bauunernehmung Müller & Wolf, Sägen & Industrie Service Pfaffenhofen, e-Markt, Getränkemarkt Schindlbeck, Technisches Hilfswerk, Malteser, Heide Drexler (Reichertshausen), Christiane Caesar (Reichertshausen), Dr. Bohn (Pfaffenhofen), Max Hechinger (Pfaffenhofen), Ehepaar Hahn (Pfaffenhofen).

(Orginalartikel als pdf)